Linus Torvalds hat mit seiner visionären Idee, ein Betriebssystem zu entwickeln, das auf offenen und frei zugänglichen Quellcodes basiert, die Welt des Software-Engineerings nachhaltig geprägt. Durch die Open-Source-Lizenz von „Linux“, wurde es Entwicklern weltweit ermöglicht, den Code einzusehen, zu verbessern und zu erweitern. Dieser kollaborative Ansatz hat nicht nur „Linux“ zu einem der robustesten Betriebssysteme der Welt gemacht, sondern auch die Softwareentwicklung revolutioniert und neue Standards für Transparenz und Zusammenarbeit in der gesamten IT-Branche gesetzt.
Vom „Commodore VIC-20“ zum Linux-Kernel
Linus Torvalds wurde am 28. Dezember 1969 in Helsinki, Finnland, geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren interessierte sich Torvalds für Computer und versuchte sich mit ersten Programmierungen auf dem Computer seines Großvaters, einem „Commodore VIC-20“. Während seines Informatikstudiums an der Universität Helsinki kaufte er seinen ersten eigenen Computer. Dieser lief mit einem Disk-Betriebssystem von Microsoft. Torvalds bevorzugte aber das Unix-Betriebssystem, das er an der Universität kennengelernt hatte. Das war allerdings für Großrechner und Workstations konzipiert, nicht für die damals verbreiteten PCs. Daraufhin entschied er sich, seine eigene PC-basierte Version von Unix zu entwickeln, die er „Linux“ nannte.
Der Aufstieg von Linux
Im Jahr 1991 präsentierte Torvalds den Linux-Kernel, das zentrale Element des Betriebssystems, das die Kommunikation zwischen Hard- und der darauf laufenden Software ermöglicht, als Open-Source-Software. 1992 veröffentlichte er eine frühe Version des Systems zur freien Nutzung im Internet. Unter Torvalds‘ Anleitung erlebte „Linux“ in den folgenden Jahren eine kontinuierliche Entwicklung, bei der freiwillige Programmierer aus der ganzen Welt einen entscheidenden Beitrag leisteten und das Betriebssystem zu einem Gemeinschaftsprojekt machten. Dieser innovative und kollaborative Ansatz verlieh Torvalds so viel Anerkennung, dass er eine Position als Forschungsassistent an der Universität Helsinki erlangte. Seine Masterarbeit im Jahr 1997 behandelte das von ihm entwickelte Betriebssystem und erregte auch in der Fachwelt Aufmerksamkeit.
Torvalds‘ Engagement für Open-Source-Prinzipien
Nach seinem Universitätsabschluss zog Linus Torvalds mit seiner Familie ins kalifornische Silicon Valley und begann, neben der Weiterentwicklung von „Linux“, für einen Prozessor-Hersteller zu arbeiten. Bis 1999 hatte sich „Linux“ weltweit millionenfach verbreitet. Durch das umfassende Wissen, das in die Entwicklung und Verbesserung einfloss, wurde es zu einem der am weitesten verbreiteten und stabilsten Betriebssysteme weltweit. Die Philosophie, die Torvalds dabei verfolgte, stand außerdem für die freie und kreative Nutzung der neuen elektronischen Medien, wie sie von den ursprünglichen Entwicklern erdacht wurden. Damit bildete „Linux“ einen Gegenentwurf zur immer stärker werdenden Kommerzialisierung durch Großunternehmen.
Schaffung einer globalen Softwaregemeinschaft
Torvalds‘ unerschütterliches Engagement für Open-Source-Prinzipien hat entscheidend dazu beigetragen, eine Gemeinschaft aufzubauen, die Wissen teilt und weiterentwickelt. Torvalds steht heute im Dienst der „Linux Foundation“, die die Kooperation zwischen Entwicklern aus der Industrie, der Wissenschaft und Freiberuflern fördert. Ziel der Stiftung ist die Entwicklung standardisierter Open-Source-Software- und Hardwarelösungen, die uneingeschränkt von jedem genutzt werden können.
Fun Fact:
Einigen Berichten zufolge zog Linus Torvalds zur Benennung seines Kernels zunächst „Freax“ in Erwägung, eine Verschmelzung von „Unix“ und „free“. Auf Anraten eines Kollegen entschied er sich erst für „Linux“.
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