Alan Turing: Vom Wunderkind zur mathematischen Legende – Ein Beitrag zu seinem 111. Geburtstag

Alan Turing: Vom Wunderkind zur mathematischen Legende – Ein Beitrag zu seinem 111. Geburtstag

Alan Turing war einer der schlausten Köpfe des 20. Jahrhunderts. Seine Beiträge zur Mathematik und Informatik haben den Grundbaustein für die digitale Welt gelegt. Turings Werke in den Bereichen der Berechenbarkeit und künstlichen Intelligenz sowie seine bedeutende Rolle bei der Entschlüsselung der deutschen Enigma-Codes während des Zweiten Weltkriegs haben die Informatik maßgeblich geprägt.

In unserem heutigen Blogpost möchten wir einen Blick auf das beeindruckende Erbe von Turing und seine Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft werfen.

Der Weg vom hochbegabten Kind zum mathematischen Genie

Heute, am 23. Juni, wäre Turings 111. Geburtstag gewesen. Geboren in London, zeichnete sich schon früh eine hohe Begabung und Intelligenz bei Turing ab. Sein Talent wurde während seiner Schulzeit erkannt, wodurch er ein Stipendium für das Studium der Mathematik am King’s College in Cambridge erlangte. Während seiner Zeit in Cambridge leistete Turing bedeutende Beiträge zur theoretischen Mathematik, insbesondere im Bereich der Logik.

Der Turing-Test: Eine Herausforderung, der selbst moderne Computer nicht gewachsen sind

Alan Turing, Mathematiker.

Einer der bekanntesten Beiträge von Turing zur Informatik ist der sogenannte „Turing-Test“. 1950 veröffentlichte er einen Aufsatz mit dem Titel „Computing Machinery and Intelligence“, in dem er sich die Frage stellte, ob Maschinen denken könnten. Der Turing-Test stellt dabei eine Methode dar, um die Intelligenz einer Maschine zu bewerten, indem ein Mensch über eine Textkommunikation herausfinden muss, ob er mit einem Computer oder einem Menschen interagiert. Dieser Test hat das Feld der uns bekannten künstlichen Intelligenz maßgeblich beeinflusst und wird auch heute noch angewendet.

Die Turingmaschine und ihr Einfluss auf die heutige Computertechnologie

Neben dem Turing-Test, entwickelte Alan Turing die Idee der Turingmaschine, die als theoretisches Modell für einen Universalcomputer diente. Dieses Konzept legte die Grundlagen für die moderne Computertechnologie, wie wir sie heute kennen. Zudem half das Konzept der Turingmaschine für das Verständnis von Berechenbarkeit. Denn durch die Maschine erkannte Turing, dass bestimmte Aufgaben algorithmisch gelöst werden können, was wiederum die Grundlage für die Entwicklung von Programmiersprachen und die Automatisierung von Berechnungen bildete.

Durch Kryptoanalyse zum geheimen Helden des Zweiten Weltkriegs

Der Turing-Test und die Turingmaschine sind nicht die einzigen Erfindungen, wofür Alan Turing bis heute bekannt ist: während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er für den britischen Geheimdienst und war maßgeblich an der Entschlüsselung der deutschen Enigma-Maschine beteiligt. Durch seine bahnbrechende Arbeit bei der Kryptoanalyse trug Turing wesentlich zur Verkürzung des Krieges bei. Sein Beitrag blieb lange Zeit geheim, wurde aber schließlich anerkannt und gewürdigt.

Von Verfolgung zur königlichen Begnadigung

Obwohl Turing für seine Leistungen im Zweiten Weltkrieg und bei der Entwicklung der Computertechnologie unglaublich wichtig war, erhielt er zu seiner Lebzeit nicht die angemessene Wertschätzung. Stattdessen wurde er wegen seiner Homosexualität verfolgt und verurteilt. Erst Jahrzehnte später, nämlich 2013, erhielt Turing Anerkennung und wurde von Königin Elizabeth II. königlich begnadigt.

Sein Werk und sein Erbe haben einen dauerhaften Einfluss auf die Wissenschaft und die moderne Gesellschaft hinterlassen.

Fun Fact:

Alan Turing wurde ab 2021 auf der 50-Pfund-Note verewigt, auf der sich der binäre Code „101011111111110010110011000“ befindet. Dieser Code kann in dezimale Zahlen umgewandelt werden und enthüllt Turings Geburtsdatum am 23. Juni 1912.

 

In unserer Blogreihe widmen wir uns mathematischen Genies, nach denen wir unsere Besprechungsräume hier bei G&D benannt haben. Unseren Beitrag zu der ersten Programmiererin der Welt, Ada Lovelace, können Sie hier lesen.

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