Den Fehlern auf den Fersen – ein Einblick in unsere Testabteilung

Wenn Sie unseren Blog von Anfang an verfolgt haben, wissen Sie jetzt schon einiges über unsere Messeaktivitäten, unsere Produkte und verschiedene Anwendungen. Aber wer genau sind eigentlich die Leute „im Hintergrund“? Die, die dafür sorgen, dass die Produkte überhaupt entstehen und so funktionieren, wie sie funktionieren sollen. In einer neuen Reihe stellen sich Ihnen diese Tüftler und Tester vor. Den Anfang macht heute Ullrich Marcus, unser dienstältester Mitarbeiter. Durch seine langjährige Testerfahrung hat bei ihm auch der kleinste Fehler in unseren Geräten keine Chance:

Meine Aufgabe ist es, in neuen Produkten möglichst alle Fehler zu finden, bevor diese in die Produktion gehen. Meine ersten Fehler habe ich 1966 gesucht, damals noch bei mechanischen Schreibmaschinen. Die „Testanleitung“ bestand aus einem Satz. Darin kamen alle Buchstaben des Alphabets vor und wenn dieser Satz ohne schräge Buchstaben auf Papier gebracht werden konnte, war der Test abgeschlossen. Jetzt hat so eine Testanleitung für einen DVI-Matrixswitch schon über 200 Seiten.

Ullrich Marcus und der KVM-Wingman auf der FehlersucheFehlern von Anfang an einen Schritt voraus

Nachdem die Computer immer größer wurden und die Fehlersuche immer interessanter, habe ich mein zweites Leben begonnen und bin 1990 bei G&D gelandet. Die ersten 15 Jahre habe ich mir meine Sporen im Außendienst verdient, ich habe Fehler lokalisiert und beseitigt. Das war oft interessant, aber auch anstrengend besonders in Verbindung mit Auslandseinsätzen, bei denen ich jedoch die unterschiedlichsten Firmen und Menschen kennenlernen durfte (toll war es in Schweden: ich verstand weder schwedisch noch englisch, aber die Fehler konnte ich beseitigen und die SAS fliegt heute noch).

Jetzt ist es etwas ruhiger geworden. Mein eigener Ansporn ist, jeden Tag einen Fehler zu finden. Das ist an den ersten Tagen eines neuen Produktes auch kein Problem. Mit zunehmender Stabilität des Prüflings wird das jedoch immer schwieriger. Tritt ein Fehler auf, wird er in unserem JIRA-System dokumentiert, möglichst exakt beschrieben und dem verantwortlichen Entwickler zugewiesen. Der Entwickler versucht den Fehler nachzuvollziehen. Manchmal rücken in meinem Büro dann ein paar Entwickler mit viel hochmoderner Messtechnik an und versuchen den Fehler aufzuspüren. In meinen Anfangszeiten hatten wir einen einzigen Entwickler (Hallo Kaw!), jetzt ist es schon ein ganzer Saal voller junger engagierter Ingenieure.

Pflicht und Kür für Produkte

Für mich waren Fehler immer kleine, eklige, grüne Wesen, die auf einem IC sitzen. Jetzt ist es oft ein quer sitzendes Bit im Programmablauf. Da die Hardwaretruppe auch meist nur noch die Bits im FPGA ordnet und ausrichtet, sind korrekte Programme das A und O eines zuverlässigen KVM-Switches.

Der oft wochenlange Test besteht aus einer A- und einer B-Note. Die A-Note bekommt der Test für immer wiederkehrende, nachvollziehbare Abläufe. Die B-Note ist der kreative Teil, hier werden alle möglichen G&D-Produkte kombiniert. Den größten Einfallsreichtum haben aber unsere Anwender, dort gibt es immer wieder neue Kombinationen – und genau diese gilt es für uns im Vorfeld zu testen. Und diese Herausforderungen sind es auch, die meine Arbeit nie langweilig werden lassen. Liebe Fehler – nehmt euch also in Acht, eure Tage sind gezählt!

Von Ullrich Marcus

Bianca Schmidt

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